01 – Afrika – Autoverlad

Neue Abenteuer in neuen Ländern beginnen mit einer guten Planung. Wie immer heisst es, zuerst die nötigen Infos zu beschaffen. Unser Vorgehen beschreibe ich also hier, vielleicht liest du weiter und merkst, aha… Reisen ist etwas anderes als Ferienmachen.

Den richtigen Reisezeitpunkt für Südafrika haben wir schnell abgeklärt. Gemütlich wollen wir es angehen. In den südafrikanischen Sommerferien, die unseren Weihnachtsferien entsprechen, hat es uns noch zu viele Touristen unterwegs. Wir planen, erst anfangs Februar in Kapstadt anzukommen. Für das Auto ist aber eine längere Vorlaufzeit eingeplant, wir können es ja nicht einfach im Handgepäck ins Flugzeug laden und die Reise auf einem Frachtschiff dauert ca. 2 Monate.

Unter Overlandern sind Massimo Bianco und Norma Trächslin von ITS Transport in Reinach eine bekannte Grösse. Sie erledigen mit traumwandlerischer Kompetenz die Verschiffung aller unserer fahrbaren Untersätze in jeden Hafen der ganzen Welt. Dass Schiffe nicht pünktlich sind, dafür können sie nichts. Kaum steht unser Verschiffungstermin, wird er storniert, umgebucht, ein neues Containerschiff gebucht und und und…. Nach der Rückkehr aus Schottland stehen uns etwa 2 Wochen zur Verfügung, Randulina muss zum Zahnarzt nach Dürnten (4x4manufaktur.ch) und zum Coiffeur nach Ins (camperwerkstatt.ch). Wir wollen den bösen Überraschungen zuvorkommen. Randulina muss ausgeräumt und geputzt werden. Die Gas-Tanks müssen abgefackelt werden, welche Schande in der Energiekrise, der Dieseltank wird wohl auf der Fahrt nach Muttenz auf das Minimum kommen. Anschliessend wird sie wieder eingeräumt. Das ganze Inventar ist auf mehreren Listen festgehalten und so können wir systematisch vorgehen und alles abhaken. Dazwischen bin ich immer mal wieder kreativ – nähe Säcke und Aufbewahrungsutensilos für dies und das und immer wieder klingelt das Telefon… der Abgabetermin wird noch weiter nach vorne geschoben. Der 1. November ist unsere interne Deadline. Als unsere letzten Kleider an diesem Abend eingepufft sind, fällt der Blutdruck wieder in den normalen Bereich… und Stefan öffnet einen südafrikanischen Wein – Vorfreude!

Zwei Tage später fahren wir nach Muttenz. Unser Container wird angeliefert und dann geht alles wie am Schnürchen. Stefan fährt Randulina in den 40ft Container. Während er die Batterien abhängt, wird Randulina von Hafenarbeitern festgezurrt, auf See kann es schon mal heftig schaukeln. Als weitere Ladung leisten 2 Motorräder plus deren Gepäck unserer Lady Gesellschaft. Schliesslich ist es soweit, die Containertüren werden verriegelt und plombiert. Das Rheinschiff tuckert gemütlich nach Antwerpen wo es dann für unsere Begriffe etwas irrational weitergeht. Das Containertracking macht es möglich, sehen zu können wann und in welchem Hafen das Schiff mit unserer wertvollen Fracht einläuft. Aber auch hier heisst es: Nou is dit tyd om geduld te beoefen! Nun ist es Zeit, sich in Geduld zu üben, denn die erwartete Ankunft in Kapstadt wird immer wieder nach hinten verschoben. Mit Erleichterung nehmen wir zur Kenntnis, dass „unser“ Containerschiff am 23.Januar 2023 in den Hafen von Capetown eingelaufen ist.