1 – Waschen auf Reisen

Saubere Wäsche – ein Privileg nur mit V-Zug oder Miele? Toploader oder Frontloader? Handwäsche? Laundromat? – Seife oder Pulver?

Daheim gibt meine ultramoderne Waschmaschine unsere Wäsche mit einem Entknitter- oder Bügelprogrammfinish fein duftend und blütenrein her.

Auf Reisen sind die Wasch-Herausforderungen etwas anderer Art als nur das entsprechende Programm zu drücken. Hat man nicht gerade den Garten umgegraben oder das Auto repariert wäscht man daheim ja praktisch saubere Wäsche. Auf Reisen riecht die Wäsche, sie ist staubig, oftmals ziemlich dreckig, je nachdem aus welchem Schlammloch Mann gerade das Auto ausbuddeln musste.

Wann immer möglich, suchen wir natürlich einen Waschsalon oder waschen auf dem Camping mit einer Waschmaschine. Der Waschsalon liefert zusammengefaltet und duftend für wenig Geld frische Wäsche, der Toploader auf dem Camping wäscht zwar schnell, dafür nicht wirklich sauber, aber wenigstens sind Staub und Schweiss wieder ausgespült. Man kann auch Waschen lassen, dieses Angebot besteht v.a. in Afrika auf fast jedem Camp. Die Wäsche wird dabei von Hand ziemlich kräftig, mit nicht gerade ökologischen Substanzen und Bürsten geschrubbt, irgendwo zum Trocknen ausgebreitet und ab und zu gebügelt, weil zerknittert wenn trocken. Viele Lodges waschen Tisch- und Bettwäsche von Hand, weil Strom Mangelware ist und genügend Arbeitskräfte vorhanden sind. Und die Menschen in den einfachen Lehmhäusern waschen immer am Fluss oder schleppen das Wasser von den Brunnen nach Hause, denn es gibt weder Strom noch Wasseranschlüsse in diesen Häusern.

Wir bevorzugen unser Fass auf dem Autodach, wenn ich keine Lust auf Handwäsche habe. Vielleicht habt ihr euch schon gewundert, wofür dieses weisse Ding mit dem roten Deckel sein soll. Das Südliche Afrika hat nicht zu wenig Wasser, es ist nur einseitig verteilt. Und auf den Camps gibt es meistens genügend und gutes Wasser.

Zum Waschen tut’s aber auch Flusswasser. Also füllen wir die Tonne mit unserer Schmutzwäsche, weichen sie über Nacht ein und füllen sie anderntags mit frischem Wasser und ökologisch vertretbarem Waschmittel (Washo-Streifen). Dann rauf auf’s Dach. Gut festgezurrt ruckelt sich die Wäsche wie in einer Frontloader-Maschine auf den ruppigen Pisten selber sauber. Am Zielort muss sie noch ausgespült werden, je nachdem in einem Bach oder einem Lavabo. Übrigens: jegliches Abflusswasser wird zum Bewässern gesammelt oder sickert irgendwo in den Boden oder plätschert fröhlich in Bach oder See, gemäss dem Motto: Fliesst das Wasser über Sieben Stein, ist es wieder rein.