22 – Okavango-Delta

14. September – 3. Oktober 2023

Maun – Ethsa 13 – Mohembo – Maun – Shorobe – Moremi GR (Third. Bridge Camp) – Khwai – Khwai River Concession (Maghoto Camp) – Mababe – Chobe NP (Linyanti Camp) – Chobe Riverfront NP – Kasane (Border Post nach Zambia)

Maun – Safarihauptstadt Botswanas und Gateway zu den verschiedenen nördlichen Nationalparks oder zur Grenze nach Namibia in Mohembo. In Maun buchen wir unsere Camps in den Nationalparks, ein Spiessrutenlaufen von Büro zu Büro, da die Camps von privaten Anbietern geführt werden und die Nationalparkverwaltung dafür nicht zuständig ist. Wir müssen nehmen, was übrig ist, denn 10 Monate im Voraus zu buchen ist für uns unmöglich.

So haben wir auch Zeit, den Panhandle zu erkunden, jene Region, wo der ehemals angolanische Cubango, der in Namibia zum Kawango und in Botswana zum Okawango wird noch als Fluss sichtbar ist, bevor er im wahrscheinlich grössten Binnendelta der Welt einfach verdunstet und versickert. In diesem Gewirr von Wasserwegen, welche von Flusspferden, Elefanten und Menschen genutzt werden, ist es ein MUSS, eine Mokoro-Tour zu unternehmen. Im Einbaum, heute ökologisch aus Fiberglas hergestellt, stakt uns der Poler absolut lautlos durch Schilf und Papyrus. Auf einer Motorboottour am späten Nachmittag auf dem Oberlauf des Okawango ist es nicht mehr so still, dafür erspähen wir mehr Tiere, da der Fluss breiter ist und der Poler im Mokoro es tunlichst vermeidet, das schmale Boot in die Nähe von Hippos oder Elefanten zu bringen!

Unseren 39igsten Hochzeitstag und gleichzeitig unsere 1600ste Übernachtung in der Randulina feiern wir mit einer riesigen Gästeschar. Elefanten ohne Ende, am Wasser, ums Auto herum, herrlich. So geht es weiter. Das Moremi Game Reserve ist wie ein Freiluftzoo. Weder Game Reserves noch Nationalparks sind in Botswana eingezäunt, auch nicht die Camps, Freiheit für alle lautet das Credo. Faule Löwen sehen ihrem Futter, den Impalas beim Grasfressen zu, Giraffen recken ihre Hälse, Hippos liegen entspannt im Wasser, Büffelherden queren unseren Weg. Idyllischer könnte das Zusammenleben nicht sein.

Weniger idyllisch geht es am Khwai River zu. Hier erleben wir das grosse Fressen. Ein Leopard hat sich eine Antilope auf dem Baum zurechtgelegt. Das Festmahl reicht für einige Tage. Wir werden Zeuge des Schauspiels.

Eben noch haben wir einem Perlhuhn den Vortritt gelassen, da schiesst ein Kampfadler wie ein Pfeil hinunter und nimmt den Schmaus unter seine Krallen, mir bleiben ein paar hübsche Federn.

Unser Camp liegt am Flussufer in schönster Landschaft, hier findet gerade das grosse Elefantenfressen statt. Der tote Riese liegt im Fluss und gierige Krokodile fressen seine Beine an. Am Abend liegen sie mit aufgeblähten Bäuchen scheintot am Ufer. Der Tellerservice währt nicht lange, der aufgedunsene Elefant bekommt Auftrieb und die Krokodilmahlzeit treibt davon. Ob sie Krokodilstränen vergiessen werden?

Wir sind bereits im Bett, hören dem Gequake der Frösche zu, als ein herzzerreissendes Quicken auf unserem Plätzchen ertönt, ein Getrampel, es knackt, wie wenn man ein Huhn mit der Geflügelschere zerteilt, ein genüssliches Schmatzen, Gelächter. Drei Hyänen haben sich ihr Abendessen gejagt und geteilt. Nein, wir gehen nicht nach draussen, sehen die Jäger aber gemütlich neben unserem Auto davonschleichen. Wir haben Herzklopfen. Wer die Nacht überlebt, bekommt einen Tag geschenkt.

Beim Zmorgecafé geht es gleich weiter. Hinter uns stehen vier Wildhunde. African Wild Dogs sind relativ selten. Diese vier werden von Safariautos regelrecht verfolgt.

Nach so viel Aufregung nehmen wir es gemütlich. Und vor lauter lustigen Hippos, entdecken wir die Löwenfamilie erst auf den Hippofotos.

Im Chobe NP herrscht nicht so viel Action, doch Frühstück mit Elefanten geht immer, wir beim Kaffee, sie rollen artig dürre Blätter mit ihrem Rüssel auf, tönt wie Knuspermüesli essen. Später sind wir gefangen zwischen drei Herden und warten eine geschlagene Stunde im Auto in sengender Sonne bis die Dickhäuter die Piste freigeben und ihr zerstörerisches Werk an den Bäumen beenden. Mit einem leichten Overkill an Erlebnissen verabschieden wir uns, legen uns zwei Tage auf die faule Haut und planen die Weiterreise nach Zambia bevor wir an die Chobe Riverfront fahren.

Hier herrscht buntes Treiben, immense Zebra- und Impalaherden grasen auf der namibischen, saftigeren Seite des Chobeflusses. Zwei Trauerfischer (Eisvögel) vertilgen ihren Fang, wobei der eine Nimmersatt an seinem Fisch fast erstickt. Auch die Paviane sind unterwegs, Mami Pavian ist auch ein Schiff, huckepack geht’s über den tiefen Fluss. Prächtige Löwenmännchen ruhen sich von den nächtlichen Strapazen aus, dem einen gefällt’s im Schatten, der andere zieht feuchten Sandboden vor. Daneben trinkt eine Giraffenherde. Fühlen sie sich sicher, werden schon mal 50l getankt, das reicht für eine Woche. Trinkstellungen gibt es ohne Frage bequemere.

Unseren letzten Tag im tierreichen Botswana lassen wir auf jeden Fall sehr bequem mit einem G&T ausklingen.