15 – von Swakopmund nach Windhoek

22. Juni – 28. Juni 2023

Swakopmund – Namib Naukluft NP – Bosua Pass – Windhoek

Nebel, nichts als Nebel und Nebelfeuchte in Swakopmund. Einmal kurz durchs ‘deutsche’ Städtchen flanieren. Swakopmund war Anfang des 20. Jh. der bedeutendste Hafen der deutschen Kolonie Südwestafrika. Das englische Pendant war Walfish-Bay. Auch heute noch wird vielerorts in Namibia perfektes Hochdeutsch gesprochen, auch die 4. Generation der deutschen Einwanderer, längst namibische Staatsbürger, sind stolz auf ihre Muttersprache und schicken ihre Kinder in die deutschen Schulen von Windhoek.

Im Nationalparkbüro vis-à-vis des Woermann Hauses holen wir die die Fahr- und Campingbewilligung für den Namib Naukluft NP ein. Die Woermann-Linie war damals das grosse Schifffahrtsunternehmen zwischen Deutschland und Deutsch-Südwest. Wir gönnen uns ein feines Znacht (nicht ganz deutsche Hausmannskost) und am nächsten Tag geht’s weiter. Unterwegs finden wir ein Labyrinth aus Rosaquarzen und Halbedelsteinen, die mangels Sonne nicht funkeln mögen.

Von Swakopmund wäre man auf einer wunderbar asphaltierten Strasse in etwa 4 Stunden in der Hauptstadt Windhoek. Das ist aber gar nicht unser Ding. Wir tuckern via die C28 mit 300 km Gravel über den Bosua-Pass und brauchen mit den diversen Abstechern 6 Tage.

Die Strasse wird holprig, die Blutkuppe erscheint vor unseren Augen. Wir sind ganz allein, wählen ein schönes Übernachtungsplätzchen aus, wer die Wahl hat, hat die Qual, trinken Kaffee und besteigen die Blutkuppe. Was so glatt und ebenmässig aussieht, hat seine Tücken, heisse Tage kalte Nächte schälen das Gestein ab, ähnlich einer Zwiebelschale. Da darf man nicht auf die «Scherbenschalen» stehen, sonst ist für Rutschbahnfeeling gesorgt. Der Namib Nakluft NP fasziniert aber nicht nur mit Koppies (Kuppen/Hügel) sondern auch mit Steinbogen, Höhlen und aussergewöhnlichen Erosionsformen. Für kleine Kinder wäre es ein Paradies um Puppenstuben und Zwergenhäuschen einzurichten.

Bevor wir definitiv in den Norden reisen, wo wieder tiefsandige Pisten auf uns warten, lässt Randulina in Windhoek einen Service über sich ergehen. Die Temperaturen sinken nachts auf -10 Grad, in Aus, im Süden hat’s geschneit. Winter in Afrika!