08 – Oranje-River oder Diamonds are forever!

25. März – 11. April 2023

Kimberley – Augrabies Falls National Park – Klein Pella – Springbok – Goegap National Reserve – Noordoewer – Oranje River Rafting Trip – Richtersveld National Park

Am Vaal River fanden Kinder einst einen durchsichtigen Kieselstein. Der Kiesel war ein Diamant. Der Diamantenrausch in Kimberley begann 1871. Bereits 1914 wurde die Mine geschlossen, das grösste von Menschenhand geschaffene Loch der Welt blieb übrig, 2723kg Diamanten – Girls best friends – wurden ausgebeutet, 22.5 Mio Tonnen Erdmaterial umgegraben, einige wenige wurden superreich (Cecil Rhodes), die meisten Digger arm wie Kirchenmäuse. Der Vaal River fliesst in den Oranje und so wurden auch entlang des Oranje und im Oranje River nach den wertvollen Steinen gebuddelt. Am meisten dieser Steine soll der Oranje im Tosbecken des Augrabies Wasserfalles abgelagert haben, nur, die Wassermassen des 56m hohen Falles sind zu gigantisch um danach zu tauchen. Und das Wasser kommt aus den Drakensbergen, wo es so viel regnet, dass der Wasserfall nie nur zu einem Fall wird.

In Klein Pella hat einer seinen Diamanten ebenfalls am Oranje River gefunden. Dort steht die grösste Dattelpalmenplantage der südlichen Hemisphäre. Unglaublich was in der Wüste mit Wasser machbar ist. Nebst Dattelpalmen säumen unzählige Rebstöcke die Ufer des Oranje – wie künstliche Gletscher wirken die Beschattungsplanen. Auf Gestellen und betonierten Flächen werden Sultaninen getrocknet. Die trockene Kalahariwüste ist an den Ufern sattgrün, wo kein Wasser fliesst staubtrocken. Dort wird gemint, in O’Kiep und Springbok zeugen unzählige Abraumhalden davon. Nicht nur Diamanten werden gesucht, auch Zinn, Kupfer und vieles mehr.

Wir finden unseren Diamanten im Goegap NR. Die wohl härteste 4×4 Tour! Tiefsand und treppenstufenartige steile Geröllpisten. Immer wieder müssen wir fotografieren, das ganze bei über 40Grad, Schatten gibt es nicht. Dafür Kokerbooms (Köcherbäume), eine Aloeart, Zebras, Oryx-Antilopen, Springböcke, Klippspringer…

Bei diesen Temperaturen zieht es uns wieder zurück an den Oranje. In Nordoewer, an der Grenze zu Namibia, buchen wir schnell entschlossen eine River Raftig Tour. Cathy instruiert uns kurz über das Nötigste, und wir checken auf dem schönen Kwelanga Camp ein. 5 Tage dauert der geführte Trip und statt staubgepudert sind wir jetzt nass. Was für eine Wohltat. Infolge heftigen Hochwassern ist der Fluss trüb und macht seinen Namen als Oranje / Orange River alle Ehre. Im September soll er glasklar sein und Fliegenfischer versuchen ihr Glück mit dem Yellow Fish bei catch&release.

Auch hier wird das Wasser aus dem Fluss gepumpt, auf der namibischen Uferseite ein grünes Meer aus Rebstöcken, Aussenkehr, die grösste Farm der südlichen Hemisphäre mit 4200km2 = 1/10 der Fläche der Schweiz, mitten in der Wüste.

Kanuguide Manus verwöhnt unsere 12-köpfige Truppe. Mit einfachsten Mitteln wird auf dem Holzfeuer gekocht. Das muss ihm erst mal einer so gekonnt nachmachen. Der Höhepunkt folgt am Freitag, der grosse Braai, der typisch südafrikanische Grillabend.

Wir kamen als Gäste und gingen als Freunde! Danke Cathy. Danke Manus.

Und nun sind wir wieder staubgepudert. In der Namibwüste auf dem Weg zum Richtersveld NP ist es zurzeit nicht heiss, dafür windig. Wir sind froh um den GPS Pfeil, ein Sandsturm bläst, die 100km Wellblechpiste ist erbarmungslos. Als die Landschaft wieder sichtbar wird, fühlen wir uns wie in den Hochebenen der Anden. Diese Farben, diese Strukturen, diese Kargheit einfach nur schön. Südafrika spielt all seine Trümpfe aus. Was für ein Land! Was für Abenteuer!