07 – Lesotho

18. März – 24. März 2023

Sani-Pass – Mokhotlong – Mamohase – Botha Bothe – Katse Damm – Thaba Tseka – Mohale Damm – Semonkong – Maletsunyane Wasserfall – Roma – Maseru

The Kingdom in the Sky, nennt sich Lesotho und macht seinem Namen alle Ehre.
Das kleine Königreich liegt wie ein Diamant eingebettet in Südafrika.

Unsere Anreise erfolgt über den Sani-Pass, ein 4×4 Abenteuer der Anfängerklasse und wir reisen auf der Passhöhe in unser zweites afrikanisches Land ein. Freundliche Beamte heissen uns willkommen, stempeln unseren Pass, suchen für uns eine Landkarte von Lesotho und dann essen wir im höchst gelegenen Pub Afrikas ein basothisches Lammragout. Sesotho verstehen wir nicht, aber auch hier wird Englisch wird gesprochen. Wir meistern Bergpässe auf über 3000müM mit asiatisch klingenden Namen wie Tlaeen Pass (3275m), Mahlasela Pass (3220m), Moteng Pass (2840m), Mokhoabong Pass (2860m) und viele mehr. Alle perfekt asphaltiert und ohne Potholes, während die normalen Landstrassen pures Schlaglochabenteuer bieten.

Lesotho ist kein armes Land aber auch nicht hoch entwickelt, doch es gibt genügend Wasser, eine kleinräumige Landwirtschaft mit Mais, Hirse, Gemüse und Früchten. Die Mohairziegen und Schafe werden von Hirten in traditioneller Kleidung, Wollmütze oder Hut, Wolldecke und weisse Melkerstiefel, gehütet. Der gleissenden Sonne wegen ist das Gesicht total vermummt. Die Basotho leben auf dem Land in ihren typischen Rundhäusern, alle Hütten verfügen über ein Sanitärsystem mit Latrinen sowie Trinkwasser ausserhalb des Hauses. Mittels Wasserkraft wird Strom produziert, doch die Rondavels (Afrikaans für Rundhäuser) haben mehrheitlich keinen Strom, der wird in der Hauptstadt gebraucht und da die beiden riesigen Dämme von Südafrika mitfinanziert wurden, auch dorthin exportiert, was den ‘load shed’ aber nicht verhindern kann. Ausserdem gibt es riesige Diamantenminen, (meist Industriediamanten) in denen die Chinesen aktiv sind.

Personenwagen Nummer 1 ist der Esel oder das feingliedrige Pferdchen oder man geht zu Fuss oder mit dem Sammeltaxi, die kleinen Äcker werden mit dem Ochsengespann gepflügt, Unkrautvernichter wird keiner gebraucht, zwischen Hirse und Mais blüht es pink, rosa, weiss. Die Zeit scheint stehen geblieben zu sein. Zum Einkaufen geht man nicht in eine Mall oder einen Supermarkt, Wellblechhütten säumen den Strassenrand und beherbergen Kleinstläden.

Wer zur Schule geht, hat eine schöne Uniform und einen langen Schulweg zu Fuss. Kinder freuen sich auf jedes Auto und es scheint, dass ‘Sweets! Sweets!’ das erste Wort ist, das gelernt wird. Wir verteilen keine Süssigkeiten, mal gibt’s Äpfel, mal einen Pfirsich, mal lange Gesichter.

Lesotho ist ein Reich der Wasserfälle. Es gibt sogar einen künstlichen. Seit dem letzten Oktober wird am Mohale Damm der Überlauf geflutet, da der Stausee der vielen Regenfälle wegen übervoll ist. Wir erhalten eine Privatführung und sind um ein beeindruckendes Erlebnis reicher.

Ein besonderer Touristenmagnet ist der 192m hohe Maletsunyane Wasserfall. Dank täglichem Regen erleben wir ihn mit besonders viel Wasser und besonders vielen Menschen. Der Lesotho Revenue Service (Staatliche Buchhaltungsstelle) ist vor Ort und eine Dame trägt einen besonders schönen handgearbeiteten Hut, wofür Lesotho berühmt ist. Ein typischer Hut prägt auch Lesothos Wappen. Kurz entschlossen mache ich ihr ein Kompliment und verknüpfe damit die Frage, wo man so was kaufen könne. Sie würde das für mich organisieren; wenn wir in die Hautstadt kämen, solle ich doch einfach ins Regierungsgebäude kommen und bei ihr im Büro vorbeischauen, meint die hübsche Mamotonosi. So machen wir es in Maseru. Was für ein wertvolles Erinnerungsstück!