06 – Pistenabenteuer in den südlichen Drakensbergen

15. März – 16. März 2023

Barkley East – Volunteershoek – (Wartrail New England) – Tiffindell – Tenahead – Naudes Nek

Die abendlichen Gewitter halten an, der Bulldust verwandelt sich in eine schmierige Pampe. Wenigstens kein Staub im Auto, dafür Dreckpaste an den Türgriffen.

Wir verlassen die fruchtbaren Maisgebiete, Schäfer sind mit Mohairziegen und Merinoschafen unterwegs. Erste Rondavels (Rundhäuser) bestimmen die wenigen Siedlungsgebiete. Für uns windet sich die Piste anfänglich durch einen Canyon und später steil bergauf. Immer steiler wird’s und enger, Autoreifen sind als Strassenbelag eingelassen um der ewigen Erosion entgegenzuwirken, eine riesige Schafherde wird talabwärts getrieben, sie tricksen uns aus. Gut war die Untersetzung schon drin, anfahren hätte in diesem Gelände schwierig werden können. Auf dem ‘Volunteershoek Pass’ geht’s gleich weiter in diesem Stil. Zwar nicht mehr so steil, der ‘Wartrail’ ist hier eher coupiert, wir fühlen uns in Schottland, das Seelein heisst Loch Ness, gut haben wir für alle Fälle einen Whisky on Board. Vom Skigebiet Tiffindell, das mit 1 Lift und einer Piste Werbung macht, dessen Zufahrtspiste aber hermetisch abgeriegelt ist, gäbe es 2 Pisten. Klar, wir nehmen ‘4×4 only’. Es sind nur noch 26km, 31km Steilpassagen, Geröll und Matsch haben wir hinter uns. Ich zähle die Viehgatter. Beim zwölften schlägt’s dreizehn. Ich habe mich durch 30 Rinder gezwängt, das Tor geöffnet, wieder geschlossen, 7 Pferde schauen zu und nach 20m Fahrt macht’s RUMPS und wir sind in Schieflage. Autsch… ziemlich schräg, hier kommt kein Traktor, allerhöchstens ein paar Hirten, und es sieht nach Gewitter aus. Ich bewaffne mich mit Fotoapparat, Stefan mit Schaufel, denn Vollgas bringt nichts, wir reiten uns nur tiefer in die Scheisse rein. Hier liegen natürlich keine Steinbrocken und Tannäste herum, die man hätte in die ausgeschaufelten Gruben legen können also müssen die Maxtrax, die Bergebleche vom Dach runter. Stefan schiebt eines hinten vor das Rad, ich stecke das andere unters Vorderrad. Der erste Versuch misslingt nur knapp. Also nochmals schaufeln und 2. Versuch. Glücklicherweise hat der Schutzengel seine Flügel geölt und schiebt mit! Nach einer knappen Stunde sind wir dreckig glücklich. Die höchste Kammstrasse Südafrikas hat es in sich, vor allem nach den vielen Gewittern. Das heutige geht erst nieder, als wir hungrig in der Tenahead Lodge ankommen, wir trauen unseren Augen nicht, da steht ein weisser, sauberer VW Golf. Aha! Die andere Piste hätte nicht soviel Rambazamba abgegeben. Wir geniessen unseren feinen Burger und abends einen Füdliwärmer vom Stoos.