12. Mai – 26. Mai 2022
Wer sich nicht nur für das Strandleben interessiert, der wird im Pindosgebirge seine Wander- oder Kletterfreude ausleben können und dank den Meteora-Klöstern kommt auch die Kultur nicht zu kurz. Auch 4×4 Freunde finden hier spassige Vergnügen.
Bevor sich die Randulinas (Vallader für Schwalben) mit den Hirundellas (Sursilvan für Schwalben) treffen, besuchen sie die Meteoraklöster. Da diese allgemein bekannt sind, werde ich sie nicht näher beschreiben. Wir haben einige von ihnen auf einer schönen Wanderroute erkundet und dabei die Stille genossen, denn bei den Klosterbesuchen ist der Bär los und von der Spiritualität und der kontemplativen Lebensweise ist nichts mehr spürbar.
Mit Karin und Hanspeter treffen wir uns auf einem Hügel bei Yoanina. Der Apéro wird von einem heftigen Gewitter gestört. Doch wir haben bereits vorher geplant und nehmen es locker. Hanspeter bringt Pistenkuh’s GPS Offroad Pistenbuch mit. Doch schon bei der ersten Tour ist Stefans Improvisationstalent und Kartenlesekunst gefragt, da die im Buch vorgeschlagene Strasse wegen Bauarbeiten gesperrt ist. Durch Wald, Furten, Matsch, Bächen entlang, an alten Steinbrücken und wunderschönen Häusern vorbei (Epirus ist bekannt für seine Steinmetze) führt unser erster gemeinsamer Track. Die Architektur erinnert stark an Indemini (TI). Am Aoos Stausee finden wir ein ruhiges Plätzchen für die Nacht. Anderntags klettern wir Frauen mit unseren Vögelchen die steinigen Pisten hoch, doch leider werden wir vom Schnee gestoppt, aha, deshalb hat der Älpler so geguckt. Wir dachten schon, er sei sich Frauen am Steuer nicht gewohnt. Auch gegen Ende Mai liegt noch viel Schnee und da viele Schneerutsche die Strassen versperren, geht’s auch mit schaufeln nicht weiter. Also wieder zurück, einen Übernachtungsplatz finden wir am Ufer eines Baches, Stefan wirft ein Feuer an und beim Essen wird das nächste Abenteuer besprochen. Diese Piste beginnt hinter Pramanda bei Melissourgi und würde über einen Pass führen. Anfänglich noch keine Rede wert, beginnen die Herausforderungen bald. Ein Daihatsu Terios hat sich in einem Murgang festgefahren. Mittels Hirundellas Winde wird der Kleine sofort rausgezogen, der Grieche ist sehr dankbar, hat er doch über eine Stunde auf Hilfe gewartet, aber er meint, wir kämen nicht über den Pass, er wollte dort nämlich eine Skitour unternehmen. Auch Hirundella bleibt stecken und nach 8 Anläufen versucht es Randulina. Sie bleibt mit dem Differenzial hängen… Also heisst es schaufeln und eingeklemmte grosse Steine wegräumen, die ausgefahrenen Spuren zudecken, den Matsch mit Tannästen abdecken. Anschliessend werden die 4 Maxtrax Sandbleche eingelegt und 2 Stunden später geht es locker drüber, nur Hirundella muss mit der Winde bei Randulina angehängt werden, da sie schwerer ist als unser Vögelchen. Nur einige Kilometer weiter werden wir aber wieder durch meterhohe Schneerutsche gestoppt. Schade! Einfach kein Durchkommen. Doch die Pisten mit den prächtigen Aussichten, das Zusammensein und die gemeinsamen Abenteuer entschädigen für alles. Auf einer Alp werden die Maxtrax an der Viehtränke gewaschen und der Apéro ist bereits in Sichtweite. Anderntags fahren wir problemlos über den Murgang zurück nach Melissourgi zum Abschiedstrunk. Schön und lustig war’s mit euch Hirundellas! Danke!
Auf einer 12km langen Schotterpiste mit Haarnadelkurven gelangen wir zu einer Kammstrasse mit Blick auf die Ebene von Yoanina. Ausser einigen Gleitschirmfliegern, die wie wir den Sonnenuntergang geniessen, sind wir mausbeinallein.
Im Gebiet von Monodendri ist Wandern angesagt. Steinbrücken, Steinwälder, Aussichtspunkte auf die Vikos Schlucht und unsere Übernachtung im Märchensteinwald, den wir dank unseren unerschrockenen Spürnasen finden, sind die Höhepunkte. Mit der Wanderung zur Astraka-Hütte, wo uns das Bad im eisigen Drakolimni lockt und zurück nach Mikro Papingo, dem Bad in den dortigen Steinbecken des Voidomatis Flusses, schliessen wir unseren Pindos-Gebirge Abstecher ab.