03. April – 06. April 2016
Wir sind bereits zweimal in einer Stadt, die wir ursprünglich gar nicht besuchen wollten, sie zog und zieht uns immer noch in ihren Bann. Die ganze Stadt ist ein Kunstwerk und nach viel Natur tut das der Seele ebenfalls gut.
John Bosco, italienischer Priester und Stadtheiliger Brasílias sagte 1883 voraus, dass zwischen dem 15. und 16. Breitengrad eine Stadt gebaut werde, die an einem künstlichen See liege und eine neue Zivilisation entstehen würde. Genau so geschah es. Eine neue Zivilisation ist zwar nicht entstanden, wenn man davon absieht, dass die Einöde bevölkert wurde, Land an Sekten günstig abgegeben wurde, damit mehr Menschen hierher ziehen und Rio de Janeiro als Hauptstadt abgelöst wurde.
Brasília entstand 1955 als neue Hauptstadt des Riesenstaates Brasilien mitten im Landesinnern. Initiator war der damalige Staatspräsident Juscelino Kubitschek sowie Städteplaner Lucio Costa, Landschaftsarchitekt Roberto Burle Marx und Architekt Oscar Niemeyer. Als Künstlerin, für viele wunderschöne Glasarbeiten in den Regierungsgebäuden kam später Marianne Peretti als einzige Frau ins Team, von der wir im Museo Nacional eine schöne Ausstellung ansehen konnten.
Entstanden ist eine Hauptstadt, die wirklich visionär ist, aus der Luft aussieht wie ein Flugzeug, der Verkehr auf 8 spurigen Strassen sorgfältig gelenkt wird und mittels riesigen Kleeblättern in andere Richtungen geführt wird und ausserdem die Fussgänger vergessen gingen. Alle Prachtbauten von Niemeyer befinden sich an der Eixo Monumental, die den Rumpf des Flugzeugs bildet, die Seitenflügel, Asa Norte und Asa Sul beherbergen Büro-, Hotel- und Wohnkomplexe.
Brasília ist eine sehr grüne Stadt, riesige Parks mit Bäumen aus ganz Brasilien bilden die grüne Lunge. Wasser und Wassergärten bilden einen wichtigen Akzent bei der Gartenplanung um die Palacios.
Nur gerade 10km ausserhalb des Cityzentrums befindet sich ein Nationalpark wo Ameisenbären, Affen, Gürteltiere, Mähnenwölfe und viele Vögel leben.
Wir haben uns mit dem Auto die Stadt angesehen, sind trotzdem Kilometer weit in der sengenden Hitze gelaufen und wollen euch einige Bilder nicht vorenthalten. Uns hat die aussergewöhnliche Architektur gefallen, und drum sind wir auch ein zweites Mal hierher gereist. Wie sagt man so schön, es lag grad an der Strecke. Aber schaut selbst.