35 – Brasiliens Strände

27. Januar – 12. März 2016

Route: Morro Branco > Fortaleza > Jericoacoara > Recife > Salvador de Bahia > Chapada Diamantina > Brasilia > Rio de Janeiro

Während fast 6 Wochen sind wir völlig anders gereist als üblich, denn wir hatten Besuch von unseren lieben Freunden Esthi und Ueli. Mit ihnen haben wir die Superstrände von Fortaleza bis Recife unsicher gemacht, einige Rettungsaktionen waren auch dabei. Beide sind zwar gute Schwimmer, aber ihr kleiner PW schaffte unsere genussreichen Fahrten den einsamen, kilometerlangen Sandstränden entlang, nur mühevoll. Da kam unsere Randulina einige Male in den Genuss, ihre Kraft zu zeigen, ja so ein LandRover ist halt schon was Gutes! Nicht nur die Strände sind toll, sondern auch das Wasser. Ueli drückte es so aus: „Noch nie habe ich in einem so grossen Thermalbad schwimmen können.“ Dazu grösstenteils menschenleer.

Ab und zu haben wir gemeinsam in wunderbaren Pousadas übernachtet, nach dem obligaten Caipirinha – Apéro immer fein gegessen und unzählige lustige und angeregte Gespräche geführt. Vom berühmten Karnevalstreiben haben wir mehr gehört als gesehen. Die Musik war nicht gerade schön, dafür ohrenbetäubend laut. Vielen Dank euch beiden, für die gemeinsame Zeit, sie war für uns eine gute Unterbrechung im Reisemodus.

Am gleichen Abend als Esthi und Ueli abflogen, kam unsere älteste Tochter Sarah in Recife an. Es reichte grad noch in Olinda zu fünft mit einem Caipi gemeinsam auf die gute Zeit anzustossen. Es sollte allerdings anders kommen. Sarah war vorher bei den Iguazú Fällen und hat uns vorgeschwärmt. Drei Tage später war die Freude vorbei, denn sie hat sich dort wahrscheinlich von einer Tigermücke mit Zika stechen lassen. So waren für sie die ersten Tage begleitet von Fieber, Ausschlag und Gelenkschmerzen. Ausgerechnet da, wo es ideal zum Sonnentanken gewesen wäre. Doch in der schönen Stadt Salvador war sie wieder fit und wir bummelten stundenlang durch die pitoresken Gassen und sahen den Capoeiratänzern und Musikern zu.

Durch endlose Vororte zog sich die Reiseroute aus Salvador hinaus und ging dann über ins gigantische Nichts. Ja einfach nichts, nur Gestrüpp, niedrige Bäume, struppige Wiesen und irgendwann waren wir in Lençois, dem Ausgangspunkt für viele Wandervögel in der Chapada Diamantina. Uralte abgetragene Tafelberge mit Wasserfällen lockten zum Wandern. Obwohl auf über 1000müM gelegen, war es immer noch sehr heiss. Nichts desto trotz haben wir die Wanderschuhe gebunden und sind mit einer schönen Aussicht entschädigt worden. Ein Kolibri surrte um Sarah herum, es war das einzige Geräusch nebst einem Bächlein, das die Ruhe unterbrach.

Unvorstellbar war die nächste Etappe. Über 1000km fuhren wir durch den Landwirtschaftsgürtel begleitet von Willie Nelsons „On the Road again“. In the middle oft the Nowhere, auf dem Reissbrett in einem Architekturbüro entstand Brasiliens Hauptstadt Brasilia. 8 spurige Strassen (die Fussgänger hat man in der Euphorie vergessen), architektonische Meisterwerke aus Beton und Glas von Oscar Niemeyer umrahmt von Gartenanlagen von Burle Marx. Wir liebten diese Stadt. Klar, Brasilia ist gewöhnungsbedürftig, die 3 Millionen Bewohner leben in den Superquadras in Wohnsilos, die Touristen in den Hoteltürmen der Hotelquadras und die Regierungsgebäude befinden sich entlang der Eixo Monumental, der Monumentalachse und aus der Vogelperspektive sähe die Stadt aus wie ein Flugzeug. Wir kommen wieder, denn wir sind mit Sarah’s Mietwagen hierher gefahren und haben unsere Randulina in Lençois auf dem Campingplatz stehen lassen, denn von Brasilia nehmen wir den Flieger nach Rio de Janeiro.

Rio = Copacabana und Ipanema, Hawaianas, Bikinis und durchtrainierte, braungebrannte schöne Menschen, alles überragt von Zuckerhut und Corcovado. Nun ja, bis auf die schönen Menschen haben wir alles gefunden, aber die Brasilianer sagen ja von sich selbst nicht ohne Stolz, sie seien neben den US Amerikanern das dickste Volk auf Erden und machen dem Spruch auch alle Ehre.

Eine tolle Stadt, die wir mit Sarah entdecken durften. Wir sind mit unserem Zeitbudget nicht so beschränkt wie sie und als wir sie mit Wehmut auf Rios Flughafen verabschiedeten, blieb uns noch fast eine Woche, um Rio noch weiter zu entdecken. Es war schön mit dir!