18 – San Pedro de Atacama und Altiplano

16. Mai – 18. Mai 2015

Beim Reisen auf dem Altiplano, der südamerikanischen Hochebene bewegt man sich meist auf über 4000müM. Der Hochebene wird geprägt von trockenen heissen Tagen, bitterkalten Nächten und traumhafter, spektakulärer Natur. Wir besuchten ab San Pedro de Atacama die Thermen von Puritama auf 3850müM und das Geysirfeld El Tatio auf 4300müM. Die Besteigung des aktiven Vulkans Lascar (5600müM) steht für einen späteren Zeitpunkt auf unserem Wunschzettel. In San Pedro de Atacama haben wir uns zuerst an die Höhe akklimatisiert. San Pedro liegt zwar nur auf einer Höhe von 2438 müM aber es ist eine herzige kleine Stadt mit etwa 5000 Einwohnern und es gibt einiges zu unternehmen. Ganz aussergewöhnlich sind das Valle de la Muerte und das Valle de la Luna. Beides sind mondähnliche Landschaften mit Sanddünen, bizarren Felsformationen, engen Canyons und atemberaubenden Aussichten. Ausgetrocknete Salzseen verleihen dem ganzen noch einen speziellen „Wintereffekt“. In der Lagune Chaxa, mitten im Salar de Atacama, brüten und leben 3 Arten Flamingos und in der Lagune Cejar kann man sich auf dem eiskalten Wasser treiben lassen wie im Toten Meer. Die Lagune ist hoch gesättigt mit Salz. Das Süsswasser, wieder einmal von einem Rio Grande, kommt aus den nahen Kordilleren und wird seit Urzeiten in Kanälen in die Dörfer geleitet, ist der Boden bewässert, ist er äusserst fruchtbar und die Lebensbedingungen erscheinen einem unter den Schatten spendenden Tamarugal Bäumen nicht mehr so hart.

Wir fahren immer höher. Zum Glück haben wir einen Turbolader, das ist jenes Teil an unserer Randulina, das uns in der Höhe bei der Verbrennung hilft. Sie spürt die Höhe nicht, wir schon, bei jedem Aussteigen und Fotografieren spürt man den stärker werdenden Druck auf dem Brustkorb. Es geht alles nur langsam. So sind wir erstaunt, dass Stefan die flinken Vizcachas fotografieren kann. Bei den Vicuñas war das noch kein Problem und bei den ersten Lamaherden im „Tal“ auch nicht. Kakteen, gelbleuchtende Grasbüschel, Coirón Gras sowie eine Perlenkette von Vulkanen begleiten uns. Der perfekteste ist der Licancabur und der interessanteste der Putana. Beide über 5800 Meter hoch. Der Putana ist aktiv, wir sehen seinen schwefelgelben Schlot und seine Fumarolen. Die Vulkane markieren die Grenze zu Bolivien. Wiederum eine schöne Abwechslung boten die Termas de Puritama. Eingebettet in die Schlucht des Rio Grande sind verschiedene Becken mit Wassertemperaturen um die 33 Grad. Wir geniessen das Bad auf über 3800müM.

Und dann kommen wir am späten Nachmittag beim Geysirfeld an. Es ist bitterkalt, aber die Stimmung ist perfekt und wir mausbeinallein. Trotz klammer Finger und eiskalten Zehen fotografieren wir und saugen die Stimmung während fast 2 Stunden in uns auf. Farbgewaltig. Im Reiseführer steht, die beste Zeit wäre am Morgen zwischen 6 und 7 Uhr. Finden wir gar nicht! Am Morgen ist wegen der Kälte zwar mehr Dampf zu sehen, aber die ganze Farbpalette fehlt. Überall blubbert, kocht und dampft es. Nur wir sind kurz vor dem Erfrieren. Wir kochen, heizen und essen und nehmen wieder einmal die Daunenschlafsäcke hervor. Herrlich warm bis am Morgen. Aber auf dieser Höhe von gutem Schlaf zu sprechen wäre leicht übertrieben. Wir haben auch keine Mühe aufzustehen als der Wecker klingelt, nur unsere Randulina hat etwas Probleme mit dem Start, aber sie schlägt sich tapfer auf dieser kalten Höhe. 15 Grad unter Null ist auf 4300müM nicht ganz ohne. Unzählige Tourbusse aus San Pedro de Atacama sind da. Wir werden von einem Führer zum Zmorge eingeladen – LandRover halten zusammen. Gegen 10 Uhr sind die meisten weg und wir wagen uns in das warme Planschbecken. Die Sonne brennt bereits heiss und es braucht jetzt nicht mehr so viel Überwindung, sich in die Badehosen zu stürzen.